Dienstag, 16. März 2010
Der Film Friendship
Bürger Ley war ja mal wieder im Kino und es wurde eine deutsche Komödie namens „Friendship“ gegeben. Mitspielte unter anderem der aktuelle deutsche „Shootingstar“ Matthias Schweighöfer. How look’s it out? Die beiden besten Freunde Tom (Matthias Schweighöfer) und Veit erleben als Mitte Zwanziger den Fall der Mauer. Veit bekommt zu seinem Geburtstag von seinem Vater immer eine Postkarte aus San Francisco von einem bestimmten Postamt geschickt und ich nehm’s jetzt einfach mal an, da die Leute in der DDR erst einmal viiiiiiel Freizeit haben, wird gemeinsam in die USA geflogen und es soll Veits Vater ausfindig gemacht werden. An dieser Stelle darf übrigens schon gesagt werden, dass Veit seinen besten Freund einfach dreist anlügt und nur den westlichsten Punkt der Welt sehen will. Warum er diese Lüge und nicht einfach die Wahrheit erzählt bleibt ein großes wie dummes Geheimnis des Film respektive des Filmemachers.

Das gigantische Ostvermögen reicht nur für einen Flug nach New York und für eine Busfahrt nach New Jersey. Die beiden Protagonisten, nicht ganz sattelfest in Geographie, mussten sich natürlich auf der Karte zeigen lassen, wo New Jersey liegt. Ich lass das an dieser Stelle einfach mal. Da das noch die gute alte Zeit war, die Mauer stand ja quasi ja Stasi noch, wurde getrampt. Nach ziemlich belanglosen und zahlreichen Minuten verschlägt es die beiden Ossis in eine Rockerbande und nach kurzem Streit mit einem dieser Rocker, „Did your Father kill mine in Vietnam?“ wird ihnen von einem anderen ein Fahrzeug zur Überführung nach, Wunder oh Wunder, San Francisco überlassen. Natürlich gibt es keine Garantien, dass Tom und Veit das Fahrzeug abliefern, aber sie werden es erraten lieber Leser, richtig, die gute alte Zeit. Und wieder nach, man mag mir diese Redundanz nachsehen, ziemlich belanglosen und zahlreichen Minuten treffen sie… Geschätzte Leser, die meine letzte Film-Kritik gelesen haben, werden sich sagen, da fehlt doch noch jemand, Bingo! Um Veit zu demonstrieren, dass keiner in diesem Land Deutsch spricht, sondern alle Amerikanisch, ja, diese Kracherwitze gilt es auszuhalten, wird eine dicke Frau auf Deutsch beleidigt, die natürlich kein Wort versteht. Dann wird eine hübsche Frau angesprochen und… MUSS ich wirklich weiterschreiben? Sicherlich nicht, aber es macht Spaß :) Also, die hübsche Frau wird selbstverständlich nicht beleidigt, sondern ihr gutes Aussehen gelobt und das Angebot des Beischlafs unterbreitet. Gelächter, Frau machen Witz, Frau sagen deutsche Eltern und Ossis gerne mitkommen.

Jetzt wird der Film, nach etwa einer ¾ Stunde, tatsächlich mal ein wenig witzig. Um Geld fürs Benzin usw. zu verdienen, man braucht exakt 600 Dollar, warum, das ist mir nicht so ganz klar geworden, zeigen die beiden einen DDR-Propaganda-Film den die beiden in der Kleinstadt als „East German Underground Movie“ ankündigen. Das Kino wird wohl kostenlos bereitgestellt, denn sie haben plötzlich eines. Die städtische Intellektille findet den Film grandios und der Bürgermeister lädt die beiden für den nächsten Morgen ins Rathaus ein. Weil aber nicht genug Geld zusammengekommen ist, wird neben dem Geschenk für den Bürgermeister, einem etwa 50 kg schweren „Original-Stück“ der Berliner Mauer, wo sogar ein Teil der amerikanischen Flagge zu sehen ist, den Leuten in der Stadt kleine Mauerstücke, natürlich mit Echheitszertifikat, für je 20 Dollar verkauft.
Die Reise geht weiter und Mausi kommt naturellement mit. Ich darf erwähnen, dass sowohl Tom, als auch Veit Mausi sexuelle Avancen machen und Mausi macht Tom und Veit sexuelle Avancen, SEUFZ. Tom bricht sich auf der Fahrt einen Zahn ab und muss in Vegas zum Zahnarzt. Und Tom kann auf gar keinen Fall, das betont er ausdrücklich, mit dem kaputten Zahn weiterfahren, kurz vorm Ziel. Das Ganze soll 300 Dollar kosten, aber man hat nur noch 50. Was also tun?

Jetzt wird der Film noch einmal und zum letzten Mal lustig, denn das Geld soll mit Strippen in einer Schwulenbar verdient werden. Und um einen besonders östlichen Touch zu bekommen, hat Tom sich und Veit als russische Soldaten angepriesen, natürlich mit voller Armee-Montur. An dieser Stelle frage ich mich, wo die die Sachen eigentlich her haben? Und weiter. Als Tom diese Idee Veit vorträgt, kommt es zu einzig witzigen Dialog in dem 2-Stunden-Film. Tom, nachdem er zu DDR-Nationalhymne strippt: „Was hältst du von der Idee“ Veit: „Tanzen? Okay“ „Strippen? Okay“ „In einer Schwulenbar? Auch okay“ „Aber zur DDR-Nationalhymne???“
Es wird schließlich zu einer stark verfremdeten Nationalhymne gestrippt. Das Strippen dauert den ganzen Abend und es wird natürlich ordentlich gesoffen. Wir erinnern uns, auf gar keinen Fall kann man hinten im Auto die kurze Strecke nach San Francisco durchfahren, aber sich mit Alkohl zuschütten und 5 Stunden lang vor Schwulen rumtanzen, das geht. Wie sagt doch so schön Atze Schröder, in der ein wenig unterschätzen Comedy-Serie „Alles Atze“? „Ja ne, is klar“.

Nach dem Auftritt verzieht sich Veit ins illegal besetzt Motelzimmer und Tom zieht mit Mausi noch ein bisschen rum. Rommmmandig liegt in der Luft und vor einer Reklame sagt Mausi dann, „Wenn die Reklame beim fünften Mal rot blinkt, oder so ähnlich, dann darf ich dich küssen.“ Ach ja, steh immer darauf, wenn sich Mitte Zwanziger wie Zehnjährige verhalten und auch so sprechen. Es kommt natürlich zum Kuss und am nächsten Morgen zu weiteren, was Veit sieht und tödlich beleidigt alleine weiterfährt. Siehe Verhalten Zehnjähriger und Dialoge selbiger. Tom und Mausi sitzen recht bedröppelt da und es ist „irgendwie“ klar, dass Tom hinterher muss. Also mir, das darf ich hier betonen , nicht. Unklar ist mir auch, warum Mausi zurückbleiben muss. Gelöst wird die Frage des Wiedersehens wieder einmal durch frühkindliches Verhalten. Mausi: „Wenn innerhalb von zwei Minuten Menschen aus diesem Gebäude kommen, dann sehen wir uns wieder“ Klar, so‘n Schwachsinn wie Telefonnummern oder Adressen austauschen mache ma net. Wir vertrauen einfach mal, dass man sich in den USA „mal“ zufällig über‘n Weg läuft. Langsam glaube ich, dass ich einfach nur zur falschen Zielgruppe gehöre, ich habe das Gefühl, dass mit dem Verhalten Zehnjähriger und Dialoge selbiger Zehnjährige angesprochen werden sollen. Ob Leute rauskommen wird übrigens nicht so richtig gezeigt, aber beide lächeln.

Tom kurvt also hinterher, wie ist ohne Geld und Auto auch nicht richtig klar, aber es ist ja nicht mehr so weit. Tom findet Veit auch in San Francisco, so viele Postämter gibt’s da ja auch nicht. Tom identifiziert auch Veits Vater, während Veit Pizza holen ist. Zum Ende aber noch mal ein überraschender wie unnötiger Knalleffekt. Dieser Mann ist nicht Veits Vater, sondern ein DDR-Flüchtling, der ausreisen durfte, wenn er Veit, dessen Vater bei einem Fluchtversuch gestorben ist, diese Postkarten schickt, um nämlich Veit daran zu hindern zu fliehen. Finde ich persönlich auch extrem bescheuert, denn wann wird man wohl eher fliehen, wenn es A) da draußen etwas gibt, weswegen es sich zu fliehen lohnt, oder B) wenn es da draußen nichts gibt? Das folgende soll die Jeopardy-Melodie darstellen, dumm, dumm, dumm, dumm, dumm, dededede, Moderator: „Kandidat, was sagen Sie?“ Kandidat „B.“ Moderator: „Sie Vollidiot, jetzt haben Sie alles verloren!“

Außerdem sei angemerkt, warum schickt Veits „Vater“ weiterhin Postkarten NACH dem Mauerfall? Lirum Larum, Tom steckt Veit die Wahrheit, Veit heult, Film Ende. Und so sehen wir betroffen die Mauer auf und alle Fragen offen.

Eurer Bürger Ley

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Montag, 8. März 2010
Percy Jackson - Diebe im Olymp
Gott war der Film mies. Es geht damit los, dass Zeus seinen Herrscherblitz vermisst und einfach mal Poseidons Sohn Percy des Diebstahls verdächtigt. Beweise hat er dafür nicht, verkündet aber ein Ultimatum und dass Percy ihm den Herrscherblitz bringen soll, ob er ihn hat oder nicht. Hä?

Percy wird als klassischer Loser dargestellt, dass er ohne Training quasi beliebig lang unter Wasser bleiben kann wird bis dato einfach mal hingenommen.
Und wir erinnern uns, die mächtigste Waffe der Welt soll von wem beschafft werden? Richtig, von einem Loser, der seine Kräfte nicht kennt und sie daher auch nicht kontrollieren kann. Der wichtigste und schwerste Job der Welt soll also von jemandem ausgeführt werden, der dafür extrem schlecht qualifiziert. Jo, wer würd's nicht so machen?
Percy wird's relativ schnell gesteckt, dass er den Sohn von Poseidon ist. An dieser Stelle sei einmal ausdrücklich darauf hingewiesen dass Perseus der Sohn von Zeus laut der griechischen Mythologie ist. Aber Fakten und Logik spielen in diesem Film eh keine große Rolle.
Percy wird gleich zu Beginn ein schwarzer Sidekick Namens Rover beiseite gestellt, der mich stark an den überzeichneten Schwarzen aus "Nicht noch ein Teenie-Film" erinnert. Viele Oneliner und gezwungen lustig drauf. Dass er auch ständig auf Sex aus ist, na ja war schon hart am Rassenklischee. Übrigens isser auch noch halb Tier…
Was "sympathisch" an diesem Film ist, sind seine extrem dummen Dialoge. Bsp. gefällig? "Percy, wie hießen die Kinder, die halb Gott und halb Menschen waren" Percys blitzgescheite fragende Antwort "Halbgötter?"

Percy und seine Mutter leben übrigens in der Wohnung seines Stiefvaters, natürlich ein ganz fieser Typ, cholerisch, ungewaschen und Alkoholiker. Hallo Klischee Nummer 100. Genial ist die Erklärung der Mutter weswegen sie dieses A-Loch geheiratet hat „Wir mussten bei ihm leben, weil sein Geruch deinen überdeckt hat und Zeus dich so nicht finden konnte“ Aha, wenn also jemand neben Percy furzt oder rülpst, dann verschwindet er vom Götterradar oder wie? Ach Mami, jetzt weiß ich, warum wir immer Ferien auf der Müllkippe machen ^^
Nachdem Percy, Rover und seine Mutter vom bösen Stiefvater vor Zeus ins Halbgötter-Camp geflüchtet sind, wird Percys Mutter umgebracht, was Percy aber nicht groß kümmert. Das Team Percy wird nun um eine weitere Person erweitert. Na, was fehlt jetzt noch? Richtig, ein Weibsbild und zwar Athena-Tochter Annabeth. Annabeth, leidlich hübsch, kann Percy Anfangs natürlich überhaupt nicht leiden, verfällt Percy aber dann doch recht schnell, ganz wie im richtigen Leben. Hat da etwa jemand was unrealistischen Beziehungsvorstellungen gesagt?
Das Camp sieht aus wie das Pfadfindercamp von Harry Potter und Wunder oh Wunder der Regisseur hat auch Harry Potter eins und zwei gemacht.

Der Film der zu diesem Zeitpunkt erst etwa eine halbe Stunde auf dem Buckel hat, quält sich dann noch etwa 1 ½ Stunden dem Ende entgegen, natürlich gespickt mit stumpfsinnigen Dialogen und Logiklöchern. Am Ende, nach gefundenem Herrscherblitz und Vater-Sohn-Aussprache schmeißt seine Mutter dann den bösen Stiefvater raus… aus dessen Wohnung Ah ja…

Bürger Ley

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