Sonntag, 21. Februar 2010
Der Fall Amerell
Es ist mal an der Zeit, den Fall Amerell ein bisschen aufzuarbeiten.

Mitte Dezember meldet der Schiedsrichter Michael Kempter dem Vorsitzender des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, Volker Roth, dass Manfred Amerell, zuständig für die Ausbildung junger Schiedsrichter, ihn sexuell belästigt/bedrängt zu haben.

Volker Roth wurde der Vorfall Mitte Dezember gemeldet, und was macht er? Richtig, erstmal nix. Schließlich stehen ja Geschenke kaufen, Weihnachten, Feiertage, Urlaub, Silvester und Neujahr an. Und da man sich ja vom Saufen und Fressen erholen muss, wurde der DFB-Boss, Theo Zwanziger, erst Mitte Januar informiert. Rainer Koch der Vizepräsident des Schiedsrichterwesens wurde nicht informiert, warum auch? Schließlich isses immer gut, wenn die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut… Er sah das offensichtlich anders und legte seine Ämter nieder, was man ja als Schuldeingeständnis werten muss ;) , aber dazu später.

Anfang Februar wurde die ganze Sache dann bekannt. Amerell trat von seinen Ämtern zurück um, wie er sagt, Schaden vom Schiedsrichterwesen abzuwenden. Dann wurde vom DFB gegen ihn ermittelt. Akteneinsicht bekam er nicht, aber es wurde über die Presse verkündet, dass die, für mich extrem schwammigen Vorwürfe stimmen und er noch weitere Schiedsrichter belästigt hat. Zwischendurch wurde auch eine SMS veröffentlicht, die von Michael Kempter stammen soll, in der er die tiefe Freundschaft zu Manfred Amerell beschreibt.
Amerell bestreitet die Vorwürfe, räumt zwar eine enge Beziehung zu Michael Kempter ein, sagt aber von sich, dass er nicht sehe, dass er ihn belästigt, oder sexuell genötigt habe. Auf diese Aussage kann sich jeder seinen eigenen Reim machen. Ich mach mal den Anfang, da lief was.

Jetzt kommt aber die Kracher-Aussage, und zwar von einem Juristen, keinem geringeren als Dr. Theo Zwanziger selbst. Wort wörtlich sagte er auf einer Pressekonferenz, dass der Rücktritt von Manfred Amerell als Schuldeingeständnis zu werten sei. Und um das Ganze abzusichern, fügt er hinzu, dass er glaube, dass Manfred Amerell nicht zurückgetreten wäre, wenn er unschuldig sei. Setzen sechs und ihr Zeuge würd ich mal sagen.

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